Erscheinungsbild & Ausrüstung
Die Kompanie
der Bürgergarde Radstadt
Die Uniform unserer Bürgergarde
Die Uniform jedes Gardisten besteht aus einem Waffenrock und einer lang gestellten Hose, gefertigt aus dunkelblauem Tuch mit scharlachroten Ärmelaufschlägen, Kragen und Passepoil. Der Waffenrock ist hüftlang mit Stehkragen, zweireihiger Knopfleiste aus glanzpolierten Silberknöpfen, Schulterklappen/-spangen, Ärmelknopf und geschweiften passepoilierten Schoßtaschenpatten mit je drei Rockknöpfen an der Rückseite. Distinktionen (Rangabzeichen) sind entsprechend der Charge am scharlachroten Kragen angebracht.
Unter dem Waffenrock wird einheitlich ein weißes Hemd getragen (kurz- und langärmlig) mit aufgenähten Stadtwappen an der linken Brusttasche. Über die Hände werden Handschuhe aus feinem weißem Zwirn getragen. Das Schuhwerk besteht aus schwarzen Halbschuhen mit Schnürung und glattem Oberleder.
Die Kopfbedeckung stellt ein schwarzer Tschako mit Lederschirm, Wappen und Kokarde (auch Tschakorose) dar mit Distinktionen entsprechend dem Chargenrang. Mannschaften tragen das Stadtwappen aus Messing, Unteroffiziere und Offiziere den k.u.k. Doppeladler. Bei Kanonieren ist der Tschako zusätzlich mit einem Rosshaarbusch bestückt.
Die Ausrüstung
Die Mannschaft trägt über dem Waffenrock zwei weiße Bandelier (Überschwungriemen), jeweils mit kurzem Säbel und Patronentasche versehen. Unteroffiziere tragen ein weißes Bandelier über dem Waffenrock mit kurzem Unteroffizierssäbel, Kanoniere tragen eine rote Vormeisterschnur. Offiziere sind zur Kommandoführung mit Infanterie- oder Kavalieresäbel ausgestattet. An Säbel der Unteroffiziere und Offiziere ist jeweils ein Portepee am Säbelgriff angebracht.
Die Mannschaft bis einschließlich Zugsführer ist seit 1950 mit Mausergewehren Modell 98 K ausgerüstet. Die Waffen wurden zu Paradewaffen umgebaut, mit entsprechenden Sicherheitseinrichtungen.
Unsere Fahne
Unsere Fahne trägt seit erstmaliger Überreichung im Jahr 1527 auf der einen Seite das gestickte Wappen von Erzbischof Matthäus Lang und andererseits das Stadtwappen. Die Fahne musste aufgrund von Brandschäden mehrmals erneuert werden. Erhaltene Fahnen stammen aus dem Jahr 1877 und 1965. Die letzten Erneuerungen geschah im Jahr 2014 zum 725-jährigen Bestandsjubiläum.
Die Kanone
Unserer Salutkanone ist eine Hinterlader-Geschütz aus dem Jahre 1798, bestückt mit Kartuschen Kalibers 31,2 mm. Dabei wird die Kanone über das hintere Verschlussende geladen und mit einem Vierteldrehverschluss verriegelt. Dies ermöglicht den schnellen Tausch der Kartuschen. Der Schlagbolzen wird mit einer Feder gespannt und vom Spannbügel gehalten. Zum Feuern wird an dem am Spannbügel angebrachten Abzugsleine gezogen und dadurch der Schlagbolzen freigegeben, wodurch die Ladung entzündet wird.
Die Lafette mit Rädern ist aus Holz und besitzt eine Korpus mit Deckel zur Aufnahme von Kartuschen, Ladebesteck und Verschluss. Die beiden Räder sind mit Eisenringen versehen, diese im Jahre 2002 mit Kautschuk vulkanisiert wurden und somit ruhigere Laufeigenschaften aufweisen. Zudem wurde im Jahre 2016 beidseitig Klappgriffe aus Schmiedeeisen angebracht, damit die Kanone von zwei Personen gleichzeitig geschoben werden kann, was speziell bei steileren Wegstrecken eine große Erleichterung bringt.